Projekte des Landesverbands
Der DGVN-Landesverband Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen organisiert und unterstützt Vorträge und Veranstaltungen mit UN-Bezug in Mitteldeutschland. Zusammenfassungen der einzelnen vergangenen Veranstaltungen können Sie hier nachlesen.
Veranstaltungsbericht: Myanmar - Aufbruch oder Albtraum? Zur Lage der Menschenrechte
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Halle (Saale), 2. Mai 2017. In den letzten zwei Jahren überschlugen sich die Ereignisse im südostasiatischen Staat Myanmar. Das Land schöpfte Hoffnung, als im November 2015 nach Jahrzehnten der Militärdiktatur die ersten demokratischen Wahlen stattfanden und die Partei der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi die absolute Mehrheit im Parlament erringen konnte.
Hoffnung schöpfte auch die stark diskriminierte muslimische Minderheit der Rohingya. Nach einem Zwischenfall an einem Grenzposten im Oktober 2016, der muslimischen Extremisten zur Last gelegt wurde, eskalierte der Konflikt jedoch erneut und verschlimmerte die Situation der ethnischen Minderheit erneut. Laut dem Bericht des Menschenrechtskommissars der Vereinten Nationen vom 3. Februar 2017 kam es zu schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen (Vertreibung, Tötung, Verschleppung, sexuelle Gewalt), die den Schluss ethnischer Säuberungen gegenüber der Rohingya erlauben könnten. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Gewalt nicht nur vom Militär sondern auch von Polizei und von bewaffneten Zivilisten ausging.
Im Rahmen einer DGVN-Studienreise besuchten Gabriele Köhler (DGVN-Bundesvorstand; Beraterin für UNICEF Myanmar 2011-2014) und Constanze Zahm (DGVN-Vorstand Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen; TU Dresden) im Herbst 2016 Myanmar. Am 2. Mai berichteten sie nun in Halle von ihren auf dieser Reise gesammelten Erfahrungen und ordneten sie vor dem Hintergrund ihrer landeskundlichen bzw. völkerrechtlichen Expertise ein.
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Bericht der MadMUN-Delegation über ihre Teilnahme bei NMUN New York 2017
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Im März 2017 nahm eine Gruppe Magdeburger Studierende an der weltgrößten studentischen Simulation der Vereinten Nationen (NMUN) in New Yorkt teil. Hier berichten sie über ihre Erfahrungen:
Bei der Simulation in New York vom 19.-23. März repräsentierten die 13 Magdeburger Studierenden zusammen mit Kommilitonen von der LMU München das Land Indien. Im Vorfeld gab es Gelegenheit, sich bei einem Termin bei der ständigen Vertretung Indiens noch einmal über die UN-Politik des Landes aus erster Hand zu informieren: Dort konnte sich die Delegation mit dem stellvertretenden indischen UN-Botschafter Tanmaya Lal und Frau Eenam Gambhir, in der Vertretung zuständig für Terrorismusfragen und die Reform des Sicherheitsrates, noch einmal gründlich über indische Positionen und Strategien austauschen. Darüber hinaus konnten die Studierenden im Vorfeld der Simulation bei einer Führung durch die UN erste Eindrücke davon erleben, was sie während der Simulation und insbesondere in der Closing Session der Simulation erwarten würde.
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Veranstaltungsbericht: Wir sind UNO – Deutsche bei den Vereinten Nationen (Halle, 7. Dezember 2017)
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Das auslaufende Jahr hat mit der Wahl des neuen UN-Generalsekretärs einmal mehr die Bedeutung von Persönlichkeiten für die Arbeit der Vereinten Nationen unterstrichen. Dies gilt nicht nur für die oberste Führungsebene: Die UNO ist nicht nur das, was die Mitgliedsstaaten zulassen, sondern auch das Ergebnis der Arbeit von tausenden internationalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Für sein Buch „Wir sind UNO“ hat Dr. Ekkehard Griep zahlreiche Deutsche interviewt, die bei den Vereinten Nationen arbeiten oder gearbeitet haben. Zwei von ihnen, Dr. Kerstin Leitner und Prof. Albrecht Horn, waren nun in Halle zu Gast. Gemeinsam mit Ekkehard Griep und dem Moderator, Prof. Johannes Varwick, diskutierten sie über die Arbeit des internationalen Personals der UNO und berichteten von ihren persönlichen Eindrücken und Erfahrungen. Dabei wurde schnell klar, dass sich der Doppelcharakter der Vereinten Nationen – als zwischenstaatliche Organisation und internationale Organisation mit eigenen Akteursqualitäten – unmittelbar in der Arbeit und im Handlungsspielraum des internationalen Personals niederschlägt.
Knapp 20 Gäste besuchten die von der DGVN gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und europäische Politik und der UN-Hochschulgruppe ausgerichtete Veranstaltung. Auch wenn dies ein eher kleiner Rahmen war, ließen die interessierten Gesichter der Anwesenden darauf hoffen, dass die UNO vielleicht schon bald aus diesem Kreis eine weitere Persönlichkeit für ihre Arbeit gewinnen könnte.
UN im Klassenzimmer am Gymnasium Bürgerwiese Dresden: Ein großes bisschen Frieden
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1982 sang Nicole mit Gitarre und zarter Stimme beim Eurovision Songcontest von „ein bisschen Friede, ein bisschen Sonne für diese Erde, auf der wir wohnen“ – und sang sich damit mitten in die Herzen der Jury und gewann das erste Mal für Deutschland den Wettbewerb. Wie aktuell das Thema des Liedes, der Wunsch nach Frieden auf der Welt, auch heute noch ist, spürt man in fast jeder Rede von kleinen oder großen Politikern, Künstlern oder Schauspielern. Viele Organisationen haben sich dieser Sehnsucht, diesem Wunsch nach Frieden hingegeben und versuchen ihn auf ihre Art und Weise umzusetzen. In der wohl größtmöglichen institutionalisierten Form haben sich auch die Vereinten Nationen die Herstellung und Bewahrung des Weltfriedens als zentrale Aufgabe und Anliegen gesetzt. Dass dieses Bewahren und Herstellen von „ein bisschen Frieden“ ein schwerwiegende, äußerst komplexe aber unabdinglich notwendige Sache ist, haben auch einige Schüler*innen der 11. Klasse des Gymnasiums Bürgerwiese am 25. November 2016 festgestellt, als sie mit der DGVN eine UN – Sicherheitsrats Simulation durchführten.
Als Delegierte stellvertretend für die verschiedensten Länder des Sicherheitsrates, gewappnet mit recherchiertem Hintergrundwissen und Motivation gaben sie sich leidenschaftlich dem Thema der Simulation, einem vorgelegten Resolutionsentwurfs bezüglich einer Lösung des syrischen Bürgerkriegs, hin. Zu Beginn starteten mehrere Landesvertreter mit knapp einminütigen Statements in die Diskussionsrunde, dabei immer den höflichen Umgangston der Delegierten wahrend. Emotional, sachlich, oder aber schon bereits fordernd wurden erste Statements gehalten, die schon so einiges Material für die folgenden Diskussionen gaben. Mit viel Sachkenntnis und Hintergrundwissen, aber auch äußerst motiviert – trotz der teilweise zuvor geschriebenen Klausur – wurden die sechs Absätze der vorgelegten Resolution diskutiert und gegebenenfalls geändert. Waren sich die Delegierten doch schnell einstimmig einig, dass ein scharfes Verurteilen der tagtäglichen Menschenrechtsverletzungen in der Resolution durchaus angebracht war, gingen die Meinungen schon an dem Absatz auseinander, der das sofortige Einstellen aller Kampfhandlungen in Syrien forderte. Vor allem der Vertreter Russlands stellten ihre Interessen in den Diskussionen klar dar, während sich der Vertreter Angolas schweigend-still zurückhielt. Alle Schüler bemühten sich, die Meinungen der ihnen zugeteilten Länderrollen realitätstreu widerzugeben – manch einer suchte sich sogar ob seiner ägyptischen Rolle einen arabischen Rollennamen aus. Auch die wohl in den realen Sicherheitsrats - Sitzungen durchaus vorkommenden Verspätungen von einzelnen Delegierten fanden Eingang in die Simulation und so zeichnete sich die Simulation durch ein lockeres, aber auch u.a. durch die feine Kleidung bedingtes seriöses Klima aus. Zwischenzeitlich kam es in der Abstimmung, in der vom Veto-Recht der ständigen Mitglieder kein Gebrauch gemacht werden konnte, zu Änderungen im Großen und Kleinen.
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